Energetisch Sanieren: Planung & Förderung


Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an Immobilien sind immer eine kluge Entscheidung. Sie reduzieren Kosten, senken den C02-Ausstoß, steigern das Wohngefühl und gleichzeitig den Wert Ihres Hauses. Leider sind energetische Sanierungsmaßnahmen oft kostspielig. Unterschiedliche Förderungen unterstützen Sie als Eigentümer dabei, Ihre Immobilie energetisch zu sanieren.  

Auf einen Blick

4 Fakten: Wissen über Energiemaßnahmen


Energiebilanz
Jede Sanierungsmaßnahme wirkt sich positiv auf die Energiebilanz der eigenen Immobilie aus! 
 

Sanierungsfahrplan
Energetische Gebäudesanierungen sollten Sie am besten mit einem Energieberater planen. Gemeinsam erstellen Sie einen effektiven Sanierungsfahrplan! 
Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind Eigentümer von Bestandsimmobilien in bestimmten Fällen verpflichtet, Energiesanierungen durchzuführen!  

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Fördermittel
Eigentümer von Neubau, Altbau und Mehrfamilienhäusern können Fördermittel für energetische Maßnahmen beantragen!    

Mann und Frau planen Sanierung im Haus und schauen dabei auf ein Handy und lachen.

Energiemaßnahmen wollen gut geplant werden.

Energieberater

Welche energetische Sanierungsmaßnahme ist die effektivste?

Bei der Frage nach der effektivsten Sanierungsmaßnahme hilft eine professionelle Energieberatung. Hier wird das Gebäude als Ganzes betrachtet und geschaut, welche energetische Sanierung im Einzelfall besonders effektiv ist und wo das Kosten-Nutzen-Verhältnis lohnend ist. So macht es beispielsweise wenig Sinn, neue Fenster einzubauen, wenn Großteile der Wärme über das Dach oder die Außenwände verloren gehen. Mit einem individuell erstellten Sanierungsfahrplan für Ihr Gebäude können Sie dann gezielt nach Förderungen bei der BAFA oder der KfW für Ihre Modernisierung suchen. Den ersten Überblick über die Energieeffizienz des Gebäudes erhalten Eigentümer oder Kaufinteressierte bereits im Energieausweis.  

Erste Schätzwerte zu den Ersparnissen einzelner Maßnahmen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.

 

Welche Sanierungsmaßnahme bringt welche Ersparnis?

Sanierungsmaßnahme Jährliche Ersparnis (ca.)
Außenwanddämmung 30%
Dachdämmung 30%
Fenster- und Türsanierung 7%
Heizungssanierung 25%
Dämmung der Kellerdecke 5%
Solarthermie zur Warmwasser- und/oder Heizungsunterstützung 7%

Gründe

Gründe für eine energetische Sanierung

 Neben persönlichen Gründen wie langfristig niedrigere Energiekosten für die eigene Immobilie, bieten Sanierungsarbeiten an Gebäuden viel Potenzial, den Energieverbrauch in Deutschland zu senken. Laut Statistischem Bundesamt liegt der Energieverbrauch für Gebäude höher als der im Verkehrssektor. Somit liegt in Sanierungsmaßnahmen viel Potenzial, etwas für den Klimaschutz und den eigenen Geldbeutel zu tun. 
 

Mehr Unabhängigkeit von Energieimporten

In Deutschland sind wir abhängig von Energieimporten aus dem Ausland. Senken wir durch Sanierungsmaßnahmen den Energieverbrauch und nutzen mehr erneuerbare Energien, ist das gut für die Klimabilanz. Zeitgleich macht es uns langfristig unabhängiger von Importen aus dem Ausland. Energetische Sanierungen und der Einsatz erneuerbarer Energien senken somit das Risiko für extreme Preisschwankungen im Bereich Energie.    

 

Gebäudeenergiegesetz schreibt energetische Sanierungen vor

Ein weiterer Grund für die energetische Sanierung im Altbau ist das am 1.Novemeber 2020 in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetzt (GEG). Es schreibt vor, dass Käufer von Bestandsimmobilien innerhalb von zwei Jahren folgende Sanierungen durchführen müssen, wenn sie den aktuellen Standards nicht entsprechen.  
  • Dämmung von zugänglichen Rohrleitungen in nicht beheizten Räumen
     
  • Dämmung des Dachs oder des Dachbodens 
     
  • Ggf. Austausch der Heizung 

Besonders der Austausch der Heizung bereitet vielen Käufern und Immobilienbesitzern Sorge. Dieser ist allerdings nur notwendig, wenn die Heizung defekt ist. Erst ab 2045 dürfen keine Heizungen mehr betrieben werden, die fossile Brennstoffe nutzen. Ab 2024 dürfen keine Heizungen mehr neu verbaut werden, die nur mit Öl, Gas oder Kohle betrieben werden. Neue Heizungsanlagen müssen dann 65% erneuerbare Energien verwenden.  
Schritt für Schritt

Wie plane ich eine energetische Sanierung?



1. Besichtigung


Die Besichtigung des Hauses und der Energieausweis mit Energieeffizienzklasse, Baujahr und das Heizungsbaujahr auf den aktuellen Energiestatus und ob eine energetische Sanierung sinnvoll sein könnte. 

2. Energieberater


Ein Energieeffizienzberater kann einen Sanierungsfahrplan erstellen. Dieser ist Grundlage für bestimmte Förderungen.

3. Beantragung der Förderung


Für viele Förderungen ist ein genehmigter Förderungsantrag Voraussetzung. Daher beauftragen Sie keinesfalls vor der Genehmigung einen Handwerker.

4. Nach und nach


Der Sanierungsfahrplan gibt die Schritte vor und nicht alle Maßnahmen müssen auf einmal passieren. Unser Tipp: Lassen Sie sich Zeit und planen Sie langfristig.

Förderung

Förderungen für Sanierungsmaßnahmen

Durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind viele Immobilienbesitzer von energetischen Sanierungspflichten an Ihrem Haus betroffen. Damit Eigentümer diese leichter umsetzen können, hat die EU-Kommission geplant, bis 2030 etwa 150 Mrd. Euro für staatliche Förderungen an die Mitgliedsstaaten bereitzustellen. Im Zuge Ihres Sanierungsfahrplans sollten Sie sich definitiv nach aktuellen Fördermitteln umschauen. Diese erleichtern die Modernisierung des Eigenheims und helfen dabei, dass sich die Sanierung schneller amortisiert.   


 

Bundesförderung für effiziente Gebäude

Aktuell geltende Förderprogramme für energetische Sanierungsmaßnahmen sind in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zusammengefasst. Die Förderungen unterstützen den Einbau neuer Heizungsanlagen oder Modernisierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle. Je nach Sanierungsmaßnahme und Gebäudetyp gibt es Fördermittel von der BAFA oder auch der KfW.   
 
Wichtig: Bei vielen Förderungen sollten Sie zuerst den Förderantrag stellen und sich nach Bewilligung der Förderung an einen Handwerksbetrieb wenden und den Vertrag unterschreiben. Wer vor der Genehmigung des Förderantrags bereits bindende Verträge unterschreibt, trägt das Risiko, bei einer Absage die gesamten Kosten der Sanierung selbst zu tragen.

  
Junges Paar liegt auf Bett und schaut sich lächelnd Farbmuster an.

Ein frischer Anstrich ist zwar energetisch nicht relevant, hilft aber sich wohl zu fühlen.

Fazit

Sanierungsmaßnahmen im Blick behalten

Neben den vorgeschriebenen Sanierungsmaßnahmen macht es Sinn, bei der energetischen Sanierung im Altbau an die Fassadendämmung zu denken. Hier verlieren gerade ältere Wohnhäuser viel Energie. Ebenfalls häufig unterschätzt ist die Dämmung der Kellerdecke. Weitere Möglichkeiten, die eigenen Treibhausemissionen zu senken, ist der Austausch von Fenstern und Türen. Hier sollten Sie mit einem Energieberater sprechen, ob sich der Fensteraustausch energietechnisch wirklich bei Ihnen lohnt. 

Halten Sie die genannten Schritte ein und überstürzen Sie die Sanierungen nicht. Nicht alles muss bei einem Kauf einer Bestandsimmobilie sofort saniert werden. Viele Sanierungsmaßnahmen zahlen sich erst langfristig aus und sollten daher auch langfristig geplant werden. Ebenso ist die Wahl von neuen Energieträgern nicht zu überstürzen. Technologien und die Effizienz von Anlagen verändern sich schnell. 

 
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FAQ

Wichtige Fragen zum Thema Energetisch Sanieren


Wie viel Energie kann ich durch eine energetische Sanierung einsparen?

Das lässt sich pauschal nicht beantworten. Es kommt immer auf die Grundvoraussetzung Ihrer Immobilie an. Das Dämmen des Dachs kann etwa 30 % der Energie einsparen, ein Tausch der Fenster etwa 7 %. Lassen Sie sich zu den genauen Werten am besten von einem Experten beraten.


Wie viel Zeit habe ich nach dem Kauf einer Immobilie, eine energetische Sanierung durchzuführen?

Die durch das Gebäudeenergiegesetz vorgeschriebenen Sanierungsmaßnahmen wie das Dämmen des Dachs oder der Dachbodendecke und das Dämmen freiliegender Heizungs- und Wasserrohrleitungen müssen nach zwei Jahren fertiggestellt werden. Die Sanierungspflicht der Heizung tritt erst dann in Kraft, wenn sie nicht mehr repariert werden kann. Ab 2045 dürfen Heizungen gar keine fossilen Brennstoffe mehr zur Wärmeerzeugung nutzen.


Wie viel Zeit sollte ich für die Planung einer energetischen Sanierung einplanen?

Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Je sanierungsbedürftiger Ihre Immobilie ist, umso länger dauert die Planung der energetischen Sanierung. Sie sollten auf jeden Fall einen Energieberater mit ins Boot holen. Denn für eine erfolgreiche Sanierung ist ein Gesamtkonzept, ein sogenannter Sanierungsfahrplan, wichtig.


Welche Maßnahmen fallen unter die energetische Sanierung?

Unter die energetische Sanierung fallen Modernisierungsarbeiten an Gebäuden, die den Energieverbrauch von Heizung, Warmwasser und Lüftung minimieren. Konkrete Sanierungsmaßnahmen sind z. B. Außenwanddämmung, Dachdämmung, Fenster- und Türsanierung, Heizungssanierung.


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Wichtiger Hinweis: Die vorangehenden Texte dienen der ersten Information und  Orientierung. Sie sind keine Rechtsberatung und ersetzen nicht die Fachberatung durch einen Notar oder Anwalt.